Sibirisch-mongolische PASCH-Alumni-Konferenz in der Mongolei

Vierzig russische und mongolische DSD-Alumni trafen sich vom 8. – 14. September 2019 am Khuvsgul See in der Mongolei. Ziel war es, dass die Teilnehmenden sich und ihre Regionen kennenlernen, die Umweltsituation vor Ort in den Blick nehmen und für ökologische Themen sensibilisiert werden. Zentral war für die Alumni die Frage, welchen Beitrag sie leisten können, um den See und das Naturschutzgebiet Khuvsgul auch für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Unter dem Motto „Mongolia 2.0“: Wasser – Leben – Umwelt (WLU) in der Mongolei und der südsibirischen Taiga“ trafen sich 20 russische und 20 mongolische DSD-Alumni und zukünftige Alumni in der Hauptstadt Ulan Bator, um von dort eine Expedition an den ca. 800 km entfernten Khuvsgul See zu starten.
Nach einer Begrüßung der sibirischen Teilnehmer in der Goethe-Schule, DSD-Schule in Ulan Bator, und gegenseitigem Kennenlernen stand am nächsten Tag eine lange, aber nicht weniger kurzweilige Busfahrt durch die weite Landschaft der Mongolei an. Die 16- bis 26-jährigen Teilnehmenden aus Irkutsk, Ulan-Ude und Ulan Bator wurden dann in Khatgal vom Dorfvorsitzenden und Mitarbeitern der Administration des staatlichen Sonderschutzgebietes begrüßt.

Eine interessante Führung im Touristenbesucherzentrum bot erste Einblicke in Natur, Pflanzen- und Tierwelt der Umgebung. Dann ging es weiter ins Jurtencamp, das die Gruppe für die nächsten vier Tage beherbergte und direkt am See gelegen war. Dort untersuchten die Alumni in Expertengruppen unter Anleitung einer mongolischen Biologie-Referentin Wasser, Algen und Boden und nahmen so den Zustand der Natur und eine eventuelle Gefährdung durch den Tourismus in den Blick.
Der See „Khuvsgul Nuur“, auch als Blaue Perle der Mongolei bekannt, erstreckt sich 136 km entlang der Taiga. Zusammen bilden der See, die Berge und die Wälder den bekannten Khuvsgul Nuur National Park. Das Wasser des Sees ist klar, aber bereits am Ufer zeichnet sich die zunehmende Verschmutzung durch Touristen ab, die ihren Müll liegen lassen. In Gesprächen mit der Verwaltung des Dorfes Khatgal planten die Alumni Maßnahmen zum Schutz des Sees.

Weitere Programmpunkte des Alumni-Treffens waren neben der Präsentation der heimischen Regionen Baikal und Burjatien sowie der Mongolei kreative Workshops, in denen ökologische, nachhaltige Produkte entstanden.
Kommunikationssprache bei allen gemeinsamen Aktivitäten? – Natürlich Deutsch!
Die Umweltthemen, die viele Alumni sowie Schülerinnen und Schüler eher als Prüfungsthemen aus dem Unterricht kannten, wurden auf diese Weise zur lebendigen Landeskunde und bis spät abends im Jurtencamp diskutiert.
Oyundari Jargalsaikhan aus Ulan Bator, Studentin des Tourismus-Management mit Schwerpunkt Umwelt, ist begeistert, dass die Ideen von allen anwesenden Alumni kommen, „sodass wir gemeinsam viel tun können, um unsere Erde zu schützen“.
Sie erhofft sich, dass das Projekt noch wachsen und das Verhalten der Menschen in Bezug auf die Umwelt beeinflussen kann.

Das von Fachberater Matthias Bückert (Ulan Bator) und Fachberaterin Sonja Dehning (Nowosibirsk) initiierte Projekt wurde bereits letztes Jahr als „Mongolia 1.0“ von vier russischen und mongolischen Alumni aufgebaut, die als Multiplikatorinnen in DSD-Schulen hinsichtlich Umweltthemen aktive Beiträge leisteten und den Wettbewerb „Umweltbewusst im Alltag“ ins Leben gerufen haben.

„Das ehrenamtliche Engagement der jungen Leute, die neben ihrem Studium und ihrer beruflichen Tätigkeit Zeit für solche zukunftsträchtigen Projekte investieren, ist überaus lobenswert und förderungswürdig“, finden die beiden Initiatoren.

Eine Fortsetzung dieser sowohl interessanten als auch sehr herzlichen Begegnung der DSD-Nachbarländer ist für nächstes Jahr geplant, wo es vom Khuvsgul See, dem kleinen Bruder des Baikalsees, für die mongolischen DSD-Alumni dann nach Sibirien gehen soll.


Quelle: Dr. Sonja Dehning, Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache in Nowosibirsk