Rückblickend auf meine Schulzeit dachte ich, ich sei gut vorbereitet auf das Leben im Ausland. Doch nichts hätte mich auf das einschüchternde Gefühl vorbereiten können, allein in einem neuen Land anzukommen.

Zwei Wochen nach meiner Ankunft in Deutschland stand das Orientierungsseminar an – der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen Lebensabschnitt. Die Vorfreude, aber auch die Nervosität, waren groß.

Der Weg zum Institut begann mit einer Zugfahrt, die mich von München zu einem Ort voller Erwartungen und Möglichkeiten führte. Schon in der Bahn zum Institut erkannte ich die anderen Stipendiaten. Ihre neugierigen Blicke, voller Hunger nach neuen Eindrücken und Erwartungen, verrieten sie sofort.

Inmitten von Gesprächen und Lächeln knüpften wir die ersten Freundschaften – Bande, die sich im Laufe der Tage nur noch vertieften. Wenig später fand ich mich in einem Saal wieder, umgeben von Menschen aus der ganzen Welt.

Dieser Moment war das, wovon ich ein Jahr zuvor, als ich meine Bewerbung schrieb, geträumt hatte. Und doch übertraf die Realität meine Erwartungen. Nun hatte ich die Möglichkeit, die Menschen kennenzulernen, die mir diese Chance auf ein besseres Leben ermöglicht hatten.

Die ersten Eindrücke des Seminars waren überwältigend. Wir tauschten Geschichten aus, lachten, und die Gespräche während des Abendessens hätten ewig weitergehen können. Nie zuvor hatte ich so inspirierende Unterhaltungen geführt.

Das Orientierungsseminar eröffnete mir eine neue Welt. Es brachte nicht nur Freundschaften mit sich, sondern auch wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten, die vor mir lagen. Die PASCH-Alumni-Angebote und Mentoring-Programme, von denen ich vorher nichts wusste, inspirierten mich tief.

Besonders beeindruckend war der Austausch mit anderen Stipendiaten: zu hören, welche Herausforderungen sie bewältigt hatten, was sie an ihrer Heimat vermissten und wie sie ihren Weg fanden. Es war tröstlich und ermutigend zu erkennen, dass ich mit meinen Sorgen nicht allein war.

Ein Satz, der mir besonders im Gedächtnis blieb, war: „Hier sind 117 Stipendiaten aus 44 Ländern versammelt.“ Als jemand, der sein Leben in einer kleinen, homogenen Stadt verbracht hatte, fühlte sich diese Vielfalt fast außerirdisch an. Das Seminar war für mich ein Crashkurs in interkulturellem Lernen und ein wertvoller Einstieg in die deutsche Kultur.

Besonders bewegend war die Begegnung mit den Alumni des Programms. Als Neuankömmling voller Unsicherheiten fragte ich mich, ob ich den Anforderungen gerecht werden könnte. Doch die Geschichten dieser ehemaligen Stipendiaten gaben mir Zuversicht.

Sie standen uns wie ältere Geschwister zur Seite, teilten Ratschläge und beantworteten unsere unzähligen Fragen. Ihre Erfahrungen zeigten mir, dass man alles erreichen kann, wenn man an sich glaubt.

Ein unvergesslicher Abschluss dieses Erlebnisses war unsere Tour in Bonn und die Fahrt am Rhein. Der Wind wehte stark, aber in unseren Herzen war es warm. Es war bittersüß, denn bald mussten wir uns voneinander verabschieden.

Am Ende kehrte ich mit einem Herzen voller Dankbarkeit nach München zurück, bereit, mein neues Leben in Deutschland zu beginnen. Dieses Seminar hat die Weichen für meinen Weg gestellt und mir gezeigt, dass Träume wahr werden können, wenn man den Mut hat, ihnen zu folgen.

Bericht: Teodora Borisova aus Bulgarien,
PASCH-Alumna und DAAD-Stipendiatin