18.10.17 - Ein Jahr in Deutschland

Vor genau ein Jahr bin ich als DAAD- Stipendiatin nach Deutschland gekommen, um mein Studium der Medien - und Kommunikationswissenschaft anzufangen. Jetzt bin ich keine Ersti mehr, sondern fange nächste Woche mein drittes Semester an der Uni Hamburg - kaum zu fassen, oder?
Einige Sachen waren schwerer als erwartet, andere einfacher. Für mich, an das ewige Sommer in Rio de Janeiro gewohnt, stellten die kältere Monate eine Herausforderung. Oft musste ich mit Heimweh und Tränen kämpfen. Dafür habe ich aber von Anfang an wunderschöne Leuten kennengelernt, die mich immer geholfen habe und mit denen ich für alles rechnen kann.

Die Erinnerungen dieser Jahr werde ich aber für immer behalten, und ich bin manchmal selbst erschrocken, wie viel ich gelernt und erlebt habe.

Ich habe das Winter überlebt und mich über das Sommer gefreut. Ich habe neue Leute kennengelernt, aber auch alte Freundschaften gepflegt. Ich habe zum ersten Mal in mein Leben allein gewohnt und gelernt, auf mich selbst aufzupassen. Ich habe mich über S-Bahnen und Supermärkte gefreut, mich aber auch am regnerische Sonntage einsam gefühlt. Ich habe eine neue Stadt erkundet und ein neues Zuhause in Hamburg gebaut. Ich habe in der Uni mein Platz gefunden und mich in mein Studium verliebt. Ich habe gelernt, dass Liebe tatsächlich die Distanz überleben kann - und dass man trotz die Abwesenheit von körperliche Nähe sich Nah an Freunde und Familie fühlen kann. Ich habe mein Heimat besucht und dort wunderbare Ferien verbracht, habe mich aber gefreut, zurück nach Deutschland zu fliegen. Ich habe gelernt, dass ich im schweren Zeiten in mich selbst die Stärke finden kann, um weiterzumachen.

Vor allen habe ich mich aber in mein neues Leben verliebt - und wenn ich morgens wach werde stehe ich auf mit die Sicherheit, dass ich hier sehr glücklich bin. Glücklich und auch dankbar, dass der DAAD an mich geglaubt hat und mir diese Möglichkeit angeboten hat, indem sie mich als Stipendiatin angenommen haben.
In mein erstes Semester an der Uni Hamburg habe ich ein Filmseminar besucht. Uns würde in einer Sitzung die Theorie der Reise des Helden vorgestellt. Diese Theorie schlägt vor, dass jeder Hollywoodfilm  ein bestimmtes Muster folgt, indem der Held sein bekanntes Welt verlässt und ein unbekanntes Welt eintritt.  Dort muss er gegen Gegner und Hindernisse kämpfen, um sich weiterzuentwickeln und ein echtes, würdiges Held zu werden. Diese Theorie hat mich damals fasziniert und  jetzt sehe  ich, dass es vielleicht daran  liegt, dass auch ich eine Heldenreise erlebe. Ich habe schon Hindernisse gekämpft und Brücken überquert, bin aber noch am Anfang meiner Reise- und ich weiß, dass ich noch viel mehr zu erleben habe, bevor ich diese Reise meines Lebens mit das Bachelorabschluss beenden kann. Ich bin gespannt auf alles, was noch auf mich hinzukommt.
Leider bedeutet mein 1 - Jahr Jubiläum auch das Ende dieser Blog.
Vielen Dank an alle, die mein Blog in dieser Jahr verfolgt haben - es war eine Ehre, für euch schreiben zu dürfen. Auch vielen Dank an das PASCH- Alumni-Portal und an Frau Töpfer, dass ich für diese Verantwortung gewählt wurde.

 

Ich freue mich auf die nächsten zwei Jahre! Viele Liebe Grüße,
Camila