Name: Ana Kurtsikidze
Geburtsjahr: 1998
Heimatstadt/-land: Kutaissi, Georgien
Ehemalige Schule: Öffentliche Schule Nr. 1 Akaki Tsereteli
Abschlussjahrgang: 2016
Deutschlandaufenthalte: 09/2015: RoboSchool, Technische Universität Chemnitz; 07/2017 - 09/ 2017: Kassiererin, Dollenberg; 
                                                  07/2018 - 10/2018: Kassiererin, Dollenberg; 06/2019 - 09/2019:  Stationshelferin, München

1. Ein deutsches Wort/eine deutsche Redewendung/ein deutsches Zitat, das mich beschreibt:

„Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.“ - Goethe
 

2. Das Wort/die Wortgruppe, das/die ich am häufigsten in Deutsch verwende:

Ich verwende am häufigsten diese zwei Worte „Bitte“ und „Danke“. Leider scheint es, die Worte „Bitte“ und „Danke“ sind aus unserem Wortschatz verschwunden.
 

Dieses Foto zeigt den Moment, als ich als Schülerin im Chemielabor der Technischen Universität Chemnitz zum ersten Mal den Arztkittel angezogen habe. 2015 habe ich dort im Rahmen des PASCH-Projekts am RoboSchool-Programm teilgenommen.

3. Ein Gefühl, ein Wort oder ein Bild, das ich mit Deutschland/Deutsch verbinde:

Ich denke an Deutschland und denke an neue Möglichkeiten in jeder Branche. Deutschland ist ein lebenswertes und sehr vielseitiges Land, das viel Schönes bietet. Seit meinem ersten Besuch fühlt sich Deutschland für mich wie eine zweite Heimat an.
 

4. PASCH/Meine ehemalige PASCH-Schule bedeutet für mich:

Meine Schule und PASCH-Schulprojekte haben mir geholfen, sowohl sprachliche als auch praktische und Lebenskompetenzen zu verbessern. Für mich hat die in der Schule erlernte deutsche Sprache einen großen Einfluss auf meine Berufswahl und mein Leben gehabt.

5. Als ich noch PASCH-Schülerin war, wollte ich nach der Schule ...

…Bekleidung und Modedesign studieren. Die Teilnahme an einem PASCH-Projekt in Armenien im Jahr 2014 über Nachhaltigkeit, Umwelt und Mode hat mein Interesse an diesen Themen geweckt. Heute kann man sagen, dass das Malen von Kleidungsdesigns eines meiner Hobbys ist und es macht mir immer viel Spaß.
 

6. Seitdem ich die Schule beendet habe und PASCH-Alumna bin, ...

...setzte ich nach dem Abitur mein Studium an der Universität, an der Medizinischen Fakultät, fort. Nach Abschluss der 6-jährigen Ausbildung und Erhalt eines Diploms bereite ich mich auf die Aufnahmeprüfung für die nächsten drei Jahre der Weiterbildung vor.

Meine ersten Berufserfahrungen habe ich als Arzthelferin in einer Hausarztpraxis gesammelt. Auf diesem Foto bin ich an meinem Arbeitsplatz in der Praxis.

Gleichzeitig arbeite ich bei „Majorel Georgia“ als deutschsprachige Kundendienstmitarbeiterin. Jeden Tag habe ich sowohl telefonischen als auch schriftlichen Kontakt mit deutschsprachigen Menschen aus verschiedenen Ländern. Die an der Schule gesammelten Erfahrungen und Deutschkenntnisse haben mir geholfen, das Vorstellungsgespräch erfolgreich zu bestehen.

Für eine kleine Stadt wie Kutaissi und die dort lebenden Jugendlichen ist es wichtig, Unternehmen zu haben, die neben dem Studium ein gutes Gehalt und eine flexible Arbeitszeit bieten. Darüber hinaus verbessere ich mit Hilfe meines Jobs meine Kenntnisse der deutschen Sprache, insbesondere mein Hörverständnis und meine Sprechfähigkeit.
 

7. Ich habe mich für diesen Weg entschieden, weil ...

... mein Interesse an der Medizin während der Schulzeit sehr groß war. Im Jahr 2015 nahm ich im Rahmen des PASCH-Programms an der von der Technischen Universität Chemnitz organisierten RoboSchool teil. Wir, Schüler, die sich für Biologie, Chemie, Physik und Programmieren interessierten, haben während der RoboSchool viel Neues entdeckt. Als besonders wichtig stellte sich für mich jedoch die praktische Laborarbeit der Chemie und Biologie heraus, bei der ich zum ersten Mal einen weißen Kittel anprobierte. Nach der RoboSchool habe ich mir zum Ziel gesetzt, Ärztin zu werden.

Der Weg meiner medizinischen Ausbildung ist mit Deutschland verbunden. Ich möchte nach der Weiterbildung in Georgien mein Studium in Deutschland fortsetzen. Mit den dort gesammelten Wissen und Erfahrungen möchte ich in meine Heimatstadt zurückkehren. Dieses Ziel von mir ist nicht leicht zu erreichen, aber wie sagt man so schön, aller Anfang ist schwer.
 

Auf diesem Foto bin ich auf der Intensivstation der Universitätsklinik LMU in München. Ich habe dort während der Sommerferien als Stationshelferin gearbeitet.

8. Ich bin besonders stolz auf mich, weil ...

… ich mit 24 Jahren finanziell unabhängig von meiner Familie bin. Leider können sich viele Jugendliche nicht beruflich weiterentwickeln. Wichtig ist mir, dass ich an der Universität eine 100% Studienfinanzierung erhalten und auch Semesterstipendien bekommen habe. Es ist nicht einfach, Studium und Beruf unter einen Hut zu bringen, aber ich bin sehr zufrieden mit mir, dass es mir bisher gut geht.

9. Mein derzeitiger Alltag ist ...

Die deutsche Sprache nimmt einen großen Platz in meinem Alltag ein. Abgesehen davon, dass ich mich täglich ein paar Stunden auf die Medizinsprachprüfung vorbereite, habe ich 4 Stunden lang Live-Kontakt mit Deutschsprachigen bei der Arbeit. Gespräche mit Kunden unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft sind sehr lehrreich und oft lustig.

Ich helfe unseren Kunden bei der Lösung verschiedener technischer Probleme bei elektronischen Einkäufen, insbesondere ältere Menschen haben Probleme. Die Kunden können uns nicht sehen, sie hören nur unsere Stimme, und es ist wirklich lustig, mich mit ihnen sprechen zu sehen, wie ich versuche, mit beiden Händen und Gesten zu erklären, wie sie z.B. eine Bestellung aufgeben können.
 

Journalisten vom lokalen Rundfunk haben ein Interview mit mir über das Studentenleben aufgenommen. Ich hatte die Gelegenheit, über meine Erfahrungen als Medizinstudentin zu sprechen, die in der Heimatstadt geblieben ist und sich dort entwickeln konnte.

10. Mein Engagement als PASCH-Alumna:

Ich bin noch nicht als Alumna aktiv, aber ich freue mich darauf, an Aktivitäten teilzunehmen. Ich kann meine Erfahrungen, die ich bei der Arbeit und beim Studium in Deutschland gesammelt habe, an jüngere Menschen weitergeben, z.B. die Schüler meiner Schule mit anderen Alumni treffen und unsere Erfahrungen teilen. Es ist wichtig, dass Jugendliche wissen, welche Möglichkeiten ihnen die Kenntnis der deutschen Sprache bietet.
 

11. Nach meinem Schulabschluss bin ich anderen PASCH-Alumni aus der ganzen Welt begegnet:

n.a.
 

12. Von der Zukunft erwarte ich ...

Ich hoffe, eines Tages die Worte zu hören „Ich will mein Land nicht verlassen, ich sehe hier eine Zukunft für mich und vielleicht eines Tages auch eine Zukunft für meine Kinder“. Da ich noch zu jung bin, um über eine eigene Familie zu sprechen, werde ich einfach versuchen, an dieser Zukunft mit zu arbeiten, indem ich etwas für mich und genauso für mein Land tue.
 

13. Mein Rat/Tipp an andere PASCH-Schüler/-Schülerinnen oder -Alumni:

Auch, wenn es wirklich nervig sein kann und man oft die Motivation verliert, weiterzumachen, die Schule ist für eure Zukunft unglaublich wichtig, also strengt euch die paar Jahre wirklich an. Bereue keine Fehler, lerne aus den Fehlern und mache weiter.