Auftakt zum Vollstipendium in Deutschland - Orientierungsseminar des DAAD in Bonn

Vom 13.10. – 15.10.17 war es wieder soweit - 104 neue Stipendiatinnen und Stipendiaten des Stipendienprogramms für Absolventinnen und Absolventen von Deutschen Auslandsschulen, DSD- und Fit-Schulen wurden vom DAAD und den PASCH-Partnern in Bonn begrüßt

Der DAAD als Brückenbauer

104 PASCH-Alumni aus aller Welt wurden aufgrund ihrer sehr guten Leistungen von einer unabhängigen Auswahlkommission ausgewählt, um ein Stipendium für ein vollständiges Bachelorstudium in Deutschland zu erhalten. Zum Auftakt des Studiums empfingen Dr. Meltem Göben, Leiterin des Referats für das Stipendienprogramm, und ihr Team die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten an einem schönen und sonnigen Herbsttag im Bonner Maritim Hotel.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte die Vertreterin des DAAD, Dr. Meltem Göben, die selbst Alumna einer Deutschen Auslandsschule ist, die Frage in den Raum, was DAAD eigentlich bedeute. Daraufhin antwortete eine der neuen Stipendiatinnen aus Indien „Der DAAD ist ein Brückenbauer.“ - genau das ist es, was das Stipendium gewährleisten möchte, eine Brücke aus deinem eigenen Heimatland nach Deutschland zu bieten.

Doch nicht nur das Studium soll stimmen, sondern gemäß dem Leitmotiv „Ich will, wie ich kann“, ist auch die Balance zwischen dem Studium und dem sozialen Leben in Deutschland wichtig, betonte Frau Dr. Meltem Göben explizit.

Viele der Absolventinnen und Absolventen von Deutschen Auslandsschulen, DSD- und Fit-Schulen waren bereits mit einem PAD-Stipendium im Rahmen des Internationalen Preisträgerprogramms in Deutschland, doch es gab auch einige die nun zum ersten Mal in Deutschland sind.

Zudem begrüßte Jörg Drenkelfort von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen die Stipendiat/innen herzlich und forderte die jungen Menschen auf, auch etwas von ihrem Glück zurückzugeben. Der Schritt nach Deutschland zu kommen, fordere Offenheit und Flexibilität, betonte Jörg Drenkelfort und merkte an, dass man durch die vielen Facetten in Deutschland, auch eine differenziertere Sicht auf das Heimatland erlange. Die jungen Studierenden lauschten gespannt.

Kennenlernen

Nach wichtigen Informationen zu Versicherungsangelegenheiten und Informationen zum Stipendium und dem Studienablauf lernten sich die neuen Stipendiat/innen, Mentor/innen und Alumni in einer großen Runde kennen. Durch verschiedene Fragen wurden sie angeregt, ihre Entscheidung für Deutschland und ihre Erwartungen an das Studium zu reflektieren. Die Stipendiat/innen berichteten, warum sie in Deutschland studieren wollten. Das reichte von Begründungen wie, „weil es ein multikulturelles Land ist“, „weil es das Land der Forscher ist“ bis hin zu emotionalen Aussagen wie, „weil man Leib und Seele in die deutsche Sprache investiert hat“ und „Deutschland zu einem zweiten Zuhause geworden ist“.

Aber auch die Spaßfaktoren durften nicht fehlen. So zählten Die PASCH-Alumni auf Nachfrage die lustigsten deutschen Wörtern auf, u.a. MindesthaltbarkeitsdatumSchweinehund und quasi (weil man nicht wusste, wie und wann man dieses Wort benutzen soll).

Am Abend begrüßten Frau Gabriela Bennemann, Leiterin des Referats 610 für PASCH im Auswärtigen Amt und Dr. Birgit Klüsener, Leiterin der Stipendienabteilung des DAAD, die PASCH-Alumni bei einem feierlichen Abendessen. Frau Bennemann vom Auswärtigen Amt erzählte den Stipendiat/innen selbst von ihrem eigenen Studienaufenthalt mit einem DAAD-Stipendium in den USA, welcher nun schon viele Jahre zurücklag, jedoch an Intensivität nicht verlor. Dabei berichtete sie von dem prägenden Bild der gelben Busse, die sie bei ihrer Ankunft faszinierten, da sie nun zur Realität geworden und nicht mehr nur über Bilder und das Fernsehen erfahrbar waren. Diesen Wunsch, dass etwas zur Realität für die Stipendiaten werden würde, gab sie allen mit auf den Weg. Auch Vertreter/innen der PASCH-Partner von der ZfA, dem Goethe-Institut und dem PAD waren eingeladen und kamen vielseitig mit den Stipendiat/innen ins Gespräch. Begleitet wurde das Programm von einer musikalischen Einlage eines Alumnus des Stipendienprogramms der Deutschen Schule La Paz/Bolivien, Mauricio Wayar Soux, auf dem Fagott zusammen mit einem Freund, Sebastián Escobar, auf dem Cello.

Sei wie du bist in Deutschland

10 Alumni des Stipendienprogramms waren am nächsten Tag eingeladen, um von ihren eigenen Erfahrungen und dem weiteren Werdegang zu erzählen. Viele der Alumni berichteten, dass sie es in der Schulzeit gewohnt waren, immer der/die Beste zu sein und sie im Studium auf viele andere schlaue Köpfe getroffen sind und sich alles neu gestaltete. Die Alumni beruhigten die Studienanfänger/innen jedoch, dass man nicht alles im Studium verstehen müsste und man dies auch nicht könnte. Eine Erkenntnis war, dass auch die deutschen Studienanfänger/innen das erste Mal von zuhause weg sind und viele die gleichen Erfahrungen machen, wie man selbst – man also ähnlichere Erfahrungen macht, als man auf den ersten Blick dächte.

Als größte Erfahrung stellten sie heraus, dass man Individuen aus vielen verschiedenen Ländern kennenlernt und aufhört in Schemata zu denken. Das Besondere an Deutschland ist die Toleranz gegenüber anderen Nationen, die es in den Heimatländern vielleicht manchmal nicht gibt. Es ist wunderschön, sich in Deutschland nicht verstecken zu müssen – habt keine Angst, seid ihr selbst – forderte ein Alumnus die Erstsemesterstudierenden auf. Der Austausch war für beide Seiten bereichernd – die Alumni, die an ihre ersten Erfahrungen erinnert worden und ihren Weg nun anders reflektieren konnten und die Stipendiat/innen, die von den Erfahrungen viel lernen konnten und dadurch so manche Ängste genommen wurden.

Vernetzung - persönlich und akademisch

Um Vernetzung ging es im weiteren Verlauf des Tages. Die PASCH-Alumni-Plattform stellte Marlen Töpfer den Teilnehmenden als Möglichkeit, sich auch weiterhin im Rahmen von PASCH zu vernetzen, vor. Als Teil eines großen Puzzles wurde in einem anschließenden Projekt, bei dem die Studierenden aufgefordert waren, ihre Verbindungen zu Deutschland, dem Studium und ihren Erwartungen und Verbindungen selbst fotografisch darzustellen, die Erfahrung, dass man ein Teil eines großen Ganzen ist, deutlich erfahrbar.

In darauffolgenden Propädeutika mit erfahrenen Professorinnen der einzelnen Fachrichtungen konnten die Studierenden spannende Geschichten aus dem Studienalltag hören, Fragen stellen und hilfreiche wissenschaftliche Tipps für das fachspezifische Studium mitnehmen. Währenddessen entwickelten Mentor/innen und Alumni in einem Workshop gemeinsam Möglichkeiten die neuen Stipendiat/innen zu unterstützen und ihre eigenen Rollen zu definieren.

Den Abend rundete eine Schifffahrt auf dem Rhein mit Abendessen und Disco ab. Am nächsten Tag konnten die Stipendiaten die Stadt Bonn noch in Form einer Geocaching Tour erkunden, bevor sie voller neuer Eindrücke und mit vielen neu gewonnenen Freunden den Weg zu ihrer (neuen) Studienstadt und somit bei vielen auch dem Beginn des Studiums in Deutschland antraten.

 

Wir wünschen allen Stipendiat/innen einen interessanten und bereichernden Studienanfang in Deutschland!